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Hallo liebe Freundinnen und Freunde,
mein Name ist Fikria Aabbaz und ich bin eine 39 alte ursprünglich marokkanische und sprachbehinderte Frau, die seit ihrer Kindheit in Deutschland lebt.
Meine Sprachbehinderung, die mir leider nicht erlaubt normal mit dem Mund zu reden, hat seit meiner frühen Kindheit, über die nicht einfachen Schuljahre, bis hin zu der jetzigen Zeit, jeden einzelnen Tag meines Lebens geprägt.
Seit vielen Jahren kommuniziere ich ausschließlich mit Hilfe eines speziellen Sprachcomputers, Talker genannt. Dieses Gerät, das ich erst ab meinem 18. Lebensjahr nutzen gelernt habe, hat nach langen Jahren Einsamkeit und Isolation so gut wie mein Leben gerettet. Ich bin nunmehr mit seiner Nutzung so vertraut, dass ich so gut wie alle Alltagssituationen problemlos meistere.
Bis zu meinem 18 Lebensjahr wurde ich dagegen nämlich stets unterschätzt, da ich mich nicht mitteilen konnte.
Vorher hatten nur andere für mich geredet und jetzt konnte ich mich plötzlich selbst mitteilen. Mein Umfeld war dann absolut überrascht darüber, was ich kann und was ich alles zu sagen habe.
Leben mit einer Behinderung ist nie einfach: Stichbegriffe wie Mobbing und Beleidigungen in der Schule, Mangel an sozialen Kontakten und ja anhaltende Einsamkeit und Schwierigkeit, Ziele wie Schulabschluß zu erreichen, und folglich einen Job, oder auch sogar ehrenamtlich ein Praktikum zu finden sind leider Teil des Alltags.
Ich habe unter anderem erst mit 14 Jahren angefangen, größtenteils selbständig, das Lesen und Schreiben in der Sprache Deutsch, die nicht meine Muttersprache ist, zu lernen. Ich mache deswegen noch viele Rechtschreibungsfehler, aber meine Sprachkenntnisse bessern sich Tag nach Tag.
Trotz Höhen und Tiefen habe ich immer versucht, mich von den Schwierigkeiten nicht entmutigen zu lassen. Ich gehe so gut wie es geht mit Neugierde, Kreativität und Motivation dem Alltag entgegen und ich versuche, mir jeden Tag etwas Neues zu erdenken: Ich lerne zum Beispiel seit etwa ein paar Jahren autodidaktisch Englisch und verbessere ständig mein Deutsch.
Ich bin außerdem sehr sportlich und reiselustig, erkunde gern neue Ecken in Deutschland, denke mir ständig neue Ziele und Lebensabenteuer aus. Ich empfinde mich selbst als eine selbständige Person mit vielen Wünschen und Zielen.
Und ich habe noch hinzu seit vielen Jahren eine ganz besondere Leidenschaft, und zwar: das Thema Inklusion in der Gesellschaft bekannt zu machen und voran zu bringen. In diesem Sinne helfe ich gern ehrenamtlich Personen, die auch sprachbehindert sind, oder noch schwerere Behinderungen haben, zu kommunizieren und kleine Ziele im Alltag zu erreichen.
Trotz persönlicher Behinderung, die mir oft das Leben kompliziert hat, habe ich mir immer als festes Ziel gesetzt, ein normales Leben zu führen. Demnach treibe ich viel Sport, ich lerne gern, derzeit ganz besonders Englisch, führe eine eigene Webseite, drehe Videos und ich poste sie auf meinen Youtube-Kanal, und ich schreibe auch gern.
Seit einiger Zeit habe ich nämlich eine neue Leidenschaft entdeckt, die Freude am Schreiben. Ich habe so gut wie 8 kleine Bücher selbst online veröffentlicht, die alle um das Thema Inklusion kreisen und teilweise speziell für Kinder geschrieben sind, um ihnen die Themen Behinderung und Inklusion auf spielerischer Weise näher zu bringen.
Ich habe bis jetzt gute acht Bücher fertig gebracht:
Mein erstes Buch ist eine längere Selbstbiographie mit Titel „Kraft der Stimme – Die Geschichte von Fikria“. Hier erzähle ich ausführlich über viele Aspekte meines Lebens: meine marokkanischen Wurzeln und Familie, die Entstehung der Nervenkrankheit im Alter von zwei Jahren, die die Entwicklung meiner Sprachbehinderung verursacht hat, meine schwierigen Schuljahre, die Entdeckung vom Talker, diesem kleinen Sprachcomputer, der eine Wende in meinem Leben war, die frustrierende Jahren in den Werkstätten für Personen mit Behinderung, wo ich mich immer unterfordert fühlte, meine ehrenamtliche Tätigkeit zugunsten von Personen, mit schwerwiegenden Behinderungen, meine Reisen und manchen Kontakt, der glücklicherweise in meinem Leben funktioniert hat und nach Jahren noch da ist. Es ist auch ein Buch über die Schwierigkeiten im Alltag von Personen mit Behinderung und über die Höhen und Tiefe, die eine Person mit Behinderung leider zu erleben hat.
Mein Buch Nr. zwei, auch mit Hörbuch ausgestattet, heißt „Gemeinsam sind wir stark!“ und handelt von mehreren Personen mit unterschiedlichen Behinderungen, die es aber irgendwie schaffen, trotz aller Schwierigkeiten und mit Hilfe der größten Medizin, namens Freundschaft, einen Lebenssinn zu finden und glücklicher zu werden.
Buch Nr. drei heißt „Fikria auf Reise“ und handelt eben von meinen Reisen, von meinen Fahrradtouren ebenso wie von meinen vielen Zugreisen durch Deutschland, Frankreich, Österreich, Italien. Ich möchte in jeder Seite des Buchs betonen, dass man immer alles tun soll, um sich von Behinderungen und Schwierigkeiten nicht entmutigen zu lassen. Man soll dagegen das Leben so etwa wie ein Abenteuer hinnehmen. Ich habe das Glück, abgesehen von meiner Sprachbehinderung, und trotz der Tatsache, dass ich mich täglich künstlich ernähren soll, vollkommen fit zu sein, und sehr sportlich auch. Gerne unternehme ich Fahrradtouren auch bis hin zu 100 Km. an einem einzigen Tag und da erlebt man eine Menge und wird sehr positiv und gesund abgelenkt.
Mein Buch Nr. vier heißt „Wir sind anders“ und es ist wieder eine Reihe von Erzählungen, die alle um bestimmte Helden kreisen, die aus irgendwelchem Grund ein bisschen anders sind als andere Menschen. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie weniger liebenswürdig sind, im Gegenteil! Sie alle suchen – wie jeder Mensch übrigens auch - nach Freundschaft und Liebe und wenn sie das, manchmal nach schwierigen und einsamen Lebensphasen, finden können, sind sie dann die glücklichsten Menschen der Welt! Mein Buch möchte in jeder Seite betonen, dass jeder Mensch, genau so wie er ist, liebenswürdig ist und dass jeder das gleiche Recht auf ein glückliches Leben hat. Es gilt daher mit Mut das eigene Potential zu erkunden und zu entdecken, und es dann Tag nach Tag mit richtiger Energie zu pflegen und entwickeln. Nur diese Haltung ermöglicht einen, viel mehr im Leben zu erreichen, als man je für möglich gehalten hätte, sei es in den sozialen Kontakten, in der Freizeit, wie auch im professionellen Bereich.
Das Buch ist ebenso mit Hörbüchern ausgestattet, damit Personen mit Sehbehinderung es auch genießen können.
Mein Buch Nr. 5 heißt „Julian“ und berichtet über die außerordentliche freundschaftliche Beziehung, die ich seit Jahren mit einem schwer behinderten jungen Mann habe, der sich nur mit Rollstuhl bewegen kann. Ich besuche ihn oft, wir gehen oft und gern in Parks oder Geschäfte, und ich unterstütze ihn gern bei der Benutzung vom Talker, damit er mindestens mit einfachen Sätzen und kurzen Antworten selbständig kommunizieren kann. Wenn das passiert, ist der Julian immer überglücklich und seine Augen strahlen vor Freude!
Mein Buch Nr. 6, auch in englischer Version verfasst , hat den Titel "Lilly, meine ganz besondere Schwester" ist auch als Kinderbuch in leichter Sprache gemeint, und mit schönen Bildern ausgestattet. Es geht wieder um eine Reihe von Erzählungen, wo die Heldin diesmal ein kleines autistisches Kind, die dank der Liebe ihrer Schwester und deren Freund Peter trotz einiger Schwierigkeiten viele Glücksmomente und teilweise ein verzaubertes Leben erleben kann und den wahren Zauber von kleinen Dingen wie das Spielen im Kinderpark oder das Aufbauen von einem Schneemann genießen kann.
Mein Buch Nr. 7 heißt „Anni und Alma – Der Zauber der Freundschaft“. Ich wende mich hier wieder einmal an meine kleinen Leser und Leserinnen und erzähle wieder einmal, in leichter Sprache, eine zauberhafte Geschichte über Freundschaft. Die Protagonistin Anni hat, wie ich selbst, eine Behinderung. Dank der Freundschaft mit Alma, kann sie aber all ihre Ängste überwinden, das neue Abenteuer Schule fröhlich anpacken, eine schöne und glückliche Kindheit erleben, wie auch an eine erlebnisreiche Zukunft denken! Das Leben wie ein freudiges Alltagsabenteuer nehmen, eine schöne Möglichkeit, die dank des Zaubers der Freundschaft für jeden viel leichter werden kann!
Und letztlich habe ich mein kleines Kinderbuch Nr. 8 „Tierische Freunde“ veröffentlicht, das online oder bei bestimmten Buchhandlungen zu kaufen ist. Es handelt sich um lustige, aber auch aufbauende Geschichten für Kinder, wo die Protagonisten diesmal lustige und liebevolle Tiere sind. Geschichten, die zwar zum Thema Behinderung haben, aber noch mehr um die Begriffe Freundschaft, Unterstützung und Inklusion kreisen. Wieder einmal geht aus meinen Texten mein Motto „Gemeinsam sind wir stark!“ hervor.
Für meine Schreibstätigkeit wurde auch am 11. Januar 2020 eine offizielle Buchvorlesung organisiert und die war für mich eine wahre Premiere, vor einem Publikum vor über 60 Personen konnte ich mit Hilfe meines Talkers vieles über mich erzählen. Das ist ein Tag, den ich immer gern in Erinnerung haben werde. Die Präsentation ist noch auf Youtube zu sehen. Davon wurden sogar lange Artikel in der WAZ geschrieben. Andere ähnliche Veranstaltungen wurden zwar geplant, aber dann kam diese schreckliche Coronavirus-Zeit dazwischen, die alles blockiert hat.
Und demnächst erscheint mein Buch Nr. 9 “Gemeinsam packen wir es! – Freunde für immer!” , wofür im März eine spezielle Buchpräsentation stattfinden wird. Es geht wieder einmal um die Themen Inklusion und Freundschaft anhand von kurzen Geschichten, die die Freundschaft zwischen Personen mit verschiedenen Behinderungen schildern, die am Ende sich warmherzig angenommen fühlen und oft baff da bleiben, wenn sie hören was etwa ein blinder oder ein kleinwüchsiger Junge alles im Leben und Spaß und Freude erleben können. Weltprämiere über dieses Buch, diesmal werde ich selbst die Zeichnungen machen und malen.
Mein Traum wäre es, auch nur ehrenamtlich, mit Kindern zu arbeiten, mit ihnen zu spielen, ihnen interessante Geschichten vorzulesen, auch bildhaft mit Hilfe meiner selbst gebastelten Marionetten und Spielen. Irgendwie mögen mich Kinder auf Anhieb, ich habe andererseits 17 Neffen und Nichten, bin gewohnt, mit Kindern zu spielen! Wenn das klappt, wenn mich Kitas oder Kindergärten mal einladen und ich mit Kindern zusammen spielen kann, bin ich dann glücklich.
Zu meinen Marionetten: Vorab, merkt bitte das: Man kann alles im Leben lernen, wenn man Motivation hat. So habe ich mit Hilfe meiner Betreuerin und von tollen Youtube-Videos gelernt, selbst Marionetten zu basteln, durch die ich die vorgelesenen Texte von den Augen von erstaunten und belustigten Kindern bildhaft machen kann.
Man soll einfach Fantasie ins Spiel bringen und so gut es geht, kleine Stoffen, bunte Papierblätter, kleine Gummi- und Plastikstücke, einen bunten Schnur, die man sonst wegwerfen würde, und los geht’s! Man braucht dann nur eine Schere, ein paar Filzstifte, einen Klebestift, vielleicht ein paar Klopapier Röllchen, bunte Papierblätter und viel Fantasie und schnell bastelt man eine Marionette, die dann bildhaft zum Protagonisten einer spannenden Geschichte wird. Und für die kleinen Zuschauer ist es plötzlich, wie im Kino oder im Theater zu sein. Und komisch: Das kostet wirklich nichts, so gut wie kein Euro, und man hat einen lustigen Hobby gefunden!
Bei kleinen Kindern soll man ja nicht so lang vorlesen. Ich könnte z. B. mit ihnen nach einer kurzen 5-minutigen Vorlesung gern etwa mit Klopapierrollen basteln und malen. Da bräuchte man nur ein paar leere Klopapier-Röllchen.
Andere Spiel-Ideen, nur um einige zu nennen, könnten sein:
- Tier-Geräusche, Fahrzeug-Geräusche usw raten.
- Begriffe raten.
- Gesellschaftsspiele ein bisschen verändert spielen.
- Das Trinkhalm-Spiel
- Wurfspiele mit Klopapierrollen
Mit diesem Schreiben wende ich mich daher an Schulen, Kindergärten und Vereine mit der Hoffnung, dass man in Betrachtung zieht, mir die Chance zu geben, ehrenamtlich hier und da kleine Vorträge und Buchvorlesungen zu machen, Präsentationen, die, ohne Kosten, flexibel je nach er Situation, circa eine Stunde dauern könnten. Da könnte ich kleine Auszüge von meinen Büchern vorlesen und dann ein bisschen über mich und ganz besonders über das Thema Inklusion erzählen und gerne mit den Anwesenden diskutieren und auf ihre Fragen antworten.
Wer Interesse hat, kann sich bei mir bei meiner Mailadresse aab-baz@mail.de melden.
Und übrigens, es muss nicht nur in Essen und Umgebung sein, gerne auch in anderen auch weit entfernten mit dem Zug erreichbaren Orten, im Umkreis bis 800 km. Ich habe zwar kein Auto, aber ich kann mit meinem Behinderten-Ausweis kostenlos fahren. Und ich reise auch immer gern!
Über neue Kontakte freue ich mich immer!
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Herzliche Grüße und hoffentlich bis bald!
Fikria Aabbaz
Essen (Deutschland)
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